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Wiedergabe von 123 Karten und Briefen, die von dem deutschen Veterinär-Offizier Dr. Schneider aus Frankfurt/Main an seine junge Ehefrau geschrieben wurden.

Dr. Schneider gehörte unter Beachtung des normalen Lebens eines Frontsoldaten, insbesondere an der südlichen Ostfront, zu einem absolut privilegierten Kreis von Stabsoffizieren, für den regelmäßig viele Kilometer vor der Front Quartier in Privatwohnungen der besetzten Bevölkerung geschaffen wurde und der bei guter Verpflegung und Unterkunft vergleichsweise geringen Gefahren ausgesetzt war.
Die Sonderrechte beinhalteten auch die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Briefen und Paketen nach Hause zu schicken, die kaum der Gefahr einer Zensur ausgesetzt waren. Aus geschichtlicher Sicht erweist sich das heute natürlich als sehr vorteilhaft.
Sicher sind die hier vorhandenen Briefe nicht der vollständige Briefwechsel mit seiner Ehefrau. Auch geht aus einem der Briefe hervor, dass alle Briefe, die er von seiner Frau erhielt und die er kurz vor dem absehbaren Ende des Krieges, was er zu Recht mit Gefangenschaft oder Tod verband, zur Rettung in einem Paket an seine Ehefrau zurückschickte, bei der Feldpost verloren gingen.

Dr. Schneider hatte seine Ehefrau offenbar während eines gemeinsamen Lazarettaufenthaltes in Krakau kennengelernt, wo wohl beide stationiert waren. Nach der Heirat zog sie nach Betsche, wo offenbar ihre Eltern wohnten, und er wurde an der Kanalküste in Frankreich stationiert. Er scheint aus Frankfurt am Main zu stammen, wo seine Eltern wohl auch noch lebten.
Die Briefe beginnen, offenbar unmittelbar nach einem Heimaturlaub, im Februar 1944, als ihm auf dem Weg zurück zu seiner Truppe, die in der französischen Provinz Calvados an der Kanalküste stationiert war, die aus Frankreich fliehenden deutschen Truppenverbände entgegenkamen, was eine Rückkehr an seinen ehemaligen Stationierungsort sinnlos und auch ummöglich macht. Er wird verschiedenen Verbänden angeschlossen und kehrt mit diesen ins Deutsche Reich zurück. Dabei beginnen bei ihm langsam Zweifel am Sinn des Krieges zu erwachen, denn er erkennt nicht nur die erdrückende militärische Überlegenheit der Allliierten, er sieht auch, wie sich die politische deutsche Führung mit ihren Familien aus den bedrohten Gebieten absetzt, dabei alle Akten und sie belastendes Material vernichtet, während sie zugleich die Bevölkerung zum Durchhalten auffordert und den Endsieg erklärt.
Seine Ehefrau ist zu diesem Zeitpunkt von ihm schwanger und lebt teils in Betsche an der damaligen polnischen Grenze, teils in Frankfurt (Main), wo offenbar ihre Eltern lebten. In dieser Zeit kann Dr. Schneider seine Ehefrau gut unterstützen, in dem er Waren und Lebensmittel aus dem Marketenerwarenverkauf oder in den besetzten Ländern erworben, an sie nach Hause schickt. Offenbar organisiert er als Offizier allerdings auch Wehrmachtsmaterial, das dringend für die sehr schlecht gerüstete Truppe benötigt wurde, und schickt es nach Hause. Während seiner Durchreise durch das Deutsche Reich, erlebt er Plünderungen von verlassenen Wehrmachtslagern, Verbrennung von NS-Fahnen und Akten und Bombardierungen von Städten. Neuer Standort ist der Truppenplatz in Sered, einem Ort in der Nähe von Preßburg an der slowenisch-ungarischen Grenze. Direkt bei Ankunft erlebt er eine Aktion gegen die jüdische Bevölkerung. Ansonsten verläuft der Dienst fern der Front noch in sehr gemütlichen Bahnen, ja im Vergleich zur Bevölkerung und den normalen Soldaten luxeriös. Belastend ist es allerdings, daß Dr. Schneider kaum Devisen besitzt, um in den vollen Geschäften all die begehrenswerten Dinge einkaufen zu können. Er schickt sein deutsches Geld daher weitgehend nach Hause zu seiner Ehefrau,
Schon kurz nach Beginn seines Dienstes in Sered befreundet er sich mit dem dortigen Tierarzt, bei dessen Familie und Bekanntenkreis Dr. Schneider häufig zum Essen, zu Feiern und zu Jagdausflügen eingeladen ist.
Aber die Ruhe ist trügerisch. Längst ist die Stimmung der verbündeten slowenischen Bevölkerung gegen die deutschen Truppen umgeschlagen. Große Teile der slowenischen Armee und der Polizei sind desertiert und haben sich den Partisanen angeschlossen.
Die Wehrmacht quartiert ihre Offiziere in Wohnungen der jüdischen Bevölkerung ein, die zu diesem Zweck deportiert werden. Auch Dr. Schneider profitiert davon, was er als 'die Methode sich nette Wohnungen zu verschaffen' bezeichnet.
Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass immer mehr erkennbar ist, dass sich die Wehrmacht im Osten auf dem Rückzug befindet. Die Stimmung innerhalb des Offizierscorps verschlechtert sich und Dr. Schreiber beklagt, dass man dort seine verbliebene Anständigkeit als Schwäche und Dummheit auslegt. Ab 5. November 1944 erkennt man deutlich, dass seine Haltung zur Wehrmacht kritischer wird. Auch beginnt er, persönliche Dinge von der Front nach Hause zu schicken, einerseits, um sich für den absehbaren Stellungswechsel zu erleichtern und eventuellen Verlusten vorzubeugen, sicher aber auch, weil ihm bewusst wird, dass die Niederlage mit allen denkbaren Konsequenzen für ihn, nicht mehr aufzuhalten ist. Am 12. November 1944 muss die Truppe Dr. Schneiders Sered verlassen, da die russische Armee immer näher rückt. Der Rückzug erfolgt mit Hilfe der slowakischen Eisenbahn. Es geht Richtung Budapest. Wohin genau, ist noch geheim. Zu diesem Zeitpunkt steht in der Heimat die Geburt seines Kindes an und er bedauert, dass er keinerlei Möglichkeit hat, an der Seite seiner jungen Frau zu sein.
Mit der Verlegung nach Ungarn ändert sich vieles. Herrschten in der Slowakei nahezu Friedensverhältnisse, so liegt die neue Stellung in Hörweite der Front. War die slowakische Bevölkerung sehr zugängig, so ist die ungarische Bevölkerung durch die bereits monatelange Konfrontation mit dem Kriegsgeschehen und durch die Angst vor einer unweigerlich bevorstehenden sowjetíschen Besetzung nicht über die Anwesenheit deutscher Soldaten erfreut.
Aber nicht nur das, ein großer Teil der ungarischen Soldaten desertiert und läuft zu den Sowjettruppen über. Durch den Stellungswechsel hat sich die Feldpostnummer Dr. Schneiders verändert.
Im November 1944 wird eine Tochter geboren. Kurz darauf muss er erneut den Rückzug der Wehrmacht miterleben. Die Front verläuft nun entlang der Donau. Die Lage ist ernst, weshalb Dr. Schneider auch keinen Heimaturlaub erhält, um seine Tochter zu sehen.
Er hofft daher auf den lange überfälligen Heimaturlaub, zumal seiner Ehefrau im Dezember 1944 offenbar von der Stadt die Wohnung gekündigt wurde, da diese offenbar seit der Geburt der Tochter nicht in Anspruch nimmt, sondern bei ihren Eltern in Leipzig wohnt.
Den letzten - vorhandenen - Brief schrieb Dr. Schneider im März 1945 aus Ungarn, wo er mit der Umzingelung seiner Einheit durch Sowjettruppen rechnete. Dieser Brief erreichte seine Ehefrau ein Jahr später im März 1946. Das Schicksal Dr. Schneiders ist nicht weiter erkennbar.

Die Wiedergabe der Briefe erfolgt nach und nach und nicht in zeitlicher Folge. Die teilweise verwendete Ortsangabe 'o.U.' bedeutet 'ohne Unterkunft', Herr Schneiders Truppe befindet sich somit auf dem Marsch und nächtigt in einem Feldlager abseits von Ortschaften, bzw. auf Anweisung darf der genaue Standort nicht angegeben werden.

DatumInhaltBesonderheit/ZusammenfassungLink
06.02.1944Langeweile, Tochter, Heimaturlaub, Liebesbekenntnis,  Briefwiedergabe
12.04.1944Abmaschbefehl, Liebesbekenntnis, Pferdeverwundungen Briefwiedergabe
05.08.1944Marsch von Brüssel in die holländische Provinz Limburg, um dort die Mass zu überqueren  Briefwiedergabe
18.08.1944Rückzug aus Frankreich, Absetzen der politischen FührungBrief aus einem Hotel in Reims auf Briefpapier, das von einer Einqartierung bei 'Madamme Gilberte Lallier, Lanannerie (Calvados); stammt, wo offenbar die Truppe von Dr. Schneider liegt und wohin er zurück will.Briefwiedergabe
30.08.1944Rückzug aus Frankreich, Somme-Region, Überlegenheit der Alliierten Briefwiedergabe
19.08.1944Rückzug aus FrankreichFeldpost PostkartePostkartenwiedergabe
8.09.1944Rückzug aus Frankreich und Ankunft in Gangelt an der Grenze Holland-Deutsches ReichFeldpost Brief, Beschreibung von Flugplatzsprengung, feindselige Stimmung in Belgien, PartisanenBriefwiedergabe
9.09.1944Quartier in Gangelt nördlich von AachenFeldpost Brief, Beschreibung der nach Hause geschickten WarenBriefwiedergabe
09.09.1944 nachtsQuartier in dem Grenzort GangeltFeldpost Brief, Absetzbewegung der Wehrmacht an der Westfront, Schwangerschaft der Frau, Rückblick auf Schnell-Horzeit ohne Feier, Bombardierung Rhein-Main GebietBriefwiedergabe
10.09.1944während Truppenbewegungbeklagt nicht erhaltene Briefe, erwähnt gutes Essen und Möglichkeit zur Verteidigung der Westfront oder aber in der Nähe von Prag eingesetzt zu werden.Briefwiedergabe
11.09.1944während TruppenbewegungBeschreibung der Zustände an der Westfront, Absetzen der politischen Führung, Akten- und Fahnenverbrennungen, Auflösen der Uniformslager, Bombardierungen durch Alliierte Fliegerverbände und Ängste der Bevölkerung. Bericht über die Neuaufstellung seiner Truppe .Briefwiedergabe
13.09.1944 Quartier im Gebiet AachenFeldpost Brief, Schwangerschaft der Frau, belgische Pferdezüchter, Bombenangriff Frankfurt /Main, Gefahr der Invasion der AlliiertenBriefwiedergabe
14.09.1944 Quartier in Erkrath bei DüsseldorfFeldpost Brief, Frust wegen geringer Beschäftigung, Quartiermacherei, Briefwiedergabe
15.09.1944 Quartier im Gebiet AachenFeldpost Brief, Absetzbewegung der Wehrmacht an der Westfront, Schwangerschaft der Frau, Organisation von Material für eigene Zwecke, Marschziel Truppenübungsplatz Königsbrück bei Dresden, wo das Bataillon neu aufgestellt werden soll.Briefwiedergabe
16.09.1944 Quartier in ErkrathFeldpost Brief, Abendgesellschaft wegen des Abschied aus dem Rheinland, persönliche Empfindungen des Briefschreibers, der seine Kontaktarmut beschreibtBriefwiedergabe
17.09.1944 Im Zug bei Passieren WuppertalsBeschreibung der rheinischen Landschaft und von Bombenschäden, erste Zweifel am Kriegssinn, Rat an Frau wegen Kriegseinflüsse auf Frankfurt in ein Mütterheim in der Rhön oder in Thüringen zu gehenBriefwiedergabe
18.09.1944 LeipzigGeschrieben aus Leipzig, wo Dr. Schneider offenbar Gelegenheit hatte, seine Eltern und Bekannte zu besuchen, Beschreibung eines Nachtangriffs auf Leipzig, deutet an, dass die Bevölkerung nicht mehr an einen Sieg Deutschlands glaubt und eine Kriegsfortsetzung unter diesen Umständen verbrecherisch sein könnte. Rät Frau Frankfurt zu verlassen.Briefwiedergabe
19.09.1944 LeipzigGeschrieben aus Leipzig. Dr. Schneider nutzt die Möglichkeit, dass 14 Stunden später ein weiterer Zug mit Teilen seiner Abteilung folgen wird und springt vom Zug ab, um nochmals eine Verwandte zu besuchen, deren Wohnung in unmittelbarer Nähe zur Bahnstrecke liegt.Postkartenwiedergabe
19.09.1944 In der Nähe von Praggeschrieben im Transportzug in der Tscheschoslowakei (Protektorat Böhmen und Mähren), wo die Truppe nun - anstelle in Königsbrück bei Dresden - neu aufgestellt werden sollBriefwiedergabe
20.09.1944 an der slowakischen Grenze bei Lundenburggeschrieben im Transportzug mit möglichem Ziel Preßburg, wo die Truppe nun - nach Gerüchten - neu aufgestellt werden sollBriefwiedergabe
21.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)geschrieben vom neuen Stationierungsort Sered, 1. Beschreibung der slowakischen Verhältnisse. Die Slowakei ist bisher weitgehend vom Krieg verschont geblieben. Hinweis auf eine Aktion gegen Juden.Briefwiedergabe
23.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)geschrieben vom neuen Stationierungsort Sered, Andeutung, dass die slovakische Bevölkerung die deutschen Soldaten nicht gerade liebt, Fahrt nach Preßburg, wo die Geschäfte voller Waren sindBriefwiedergabe
24.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Bericht über die steigenden Widerstände und Kämpfe in der eigentlich verbündeten Slowakei, Partisanen, Verlust des Glaubens an die deutsche Überlegenheit, Kriegsmüdigkeit, Kastraktion von HengstenBriefwiedergabe
25.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Bericht über Kastraktion von HengstenBriefwiedergabe
26.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Neuaufstellung der Truppe, Pferdekastration, Großeinkauf von Geschenken für EhefrauBriefwiedergabe
26.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Kurzbrief, der einem Expressgut-Päckchen beilag, das er mit diversen Waren nach Hause schickte. Der genaue Inhalt wurde wohlweislich nicht schriftlich festgehalten. Sicher war darunter Material aus Beständen der Versorgung der Soldaten. Briefwiedergabe
27.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)verzweifelt wegen der Entscheidung, dass seine Frau nach Frankfurt ziehen sollte, da die Stadt regelmäßigen, heftigen Luftangriffen ausgesetzt ist, beschreibt Streit mit Vorgesetztem, erwähnt das abgeschickte Päckchen Briefwiedergabe
29.09.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)berichtet auf Postkarte von Tierarztfamilie in Sered,bei der er Gast ist, der slowakische Arzt schreibt einen Gruß mit auf KartePostkartenwiedergabe
04.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)leichte Eheverstimmung, Frage der Frau nach Meinung der Schwiegermutter.Briefwiedergabe
10.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)berichtet von Fahrt nach Tyrnau, wo er zum Zahnarzt geht, erwähnt die dortige Kirchweih und sein nach Hause geschicktes Paket mit Gänsefett Briefwiedergabe
11.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)die Geburt eines Kindes steht bevor. Dr. Schneider beschreibt den schlechten Zustand der Wehrmachtsuniformen, da kein Nachschub erfolgt, obwohl in der Slowakei Friedensverhältnisse herrschen und die Bevölkerung gut gekleidet ist. Briefwiedergabe
12.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Schneider fühlt sich krank, er geht in die Stadt, in der friedensmäßige Betriebsamkeit herrscht, die Läden sind voll und attraktive Ware liegt in den Schaufenstern, aber Dr. Schneider hat kein Geld.Briefwiedergabe
14.10.1944 - vordatiertSered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)berichtet von der Teilnahme an einer Jagdgesellschaft mit anschließendem Bankett bei einem GutsherrenBriefwiedergabe
14.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Schneider erhält einen Brief, der wegen der Truppenverlegung 7 Wochen unterwegs war, er berichtet von einem Geländeritt und nebenbei erfährt man, dass seine Ehefrau schwanger istBriefwiedergabe
15.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Schneider beklagt, dass ihm die gute Wehrmachtsbesoldung nichts nutzt, da er in der Slowakei slowakisches Geld benötigt und dieses nicht beschaffbar ist. Er schickt daher große Teile seines Soldes nach Hause. Er spricht von einerAbend-Einladung bei einem slowakischen Bildhauer.Briefwiedergabe
16.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider bereichtet von seinem angenehmen und friedesmäßigen Leben mit vielen Feiern, aber auch davon, dass sich die Lage schlagartig ändern könne. Am kommenden Tag zieht er in ein Haus um, das von den jüdischen Besitzer geräumt wurde. Er hofft dort besseres Briefpapier vorzufinden.
Er schreibt von einem Gerücht, dass Ungarn Deutschland nicht weiter militärisch unterstützt.
Briefwiedergabe
17.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider berichtet von einer Einladung beim örtlichen Tierarzt, bei der ein prächtiges Abendessen serviert wird.Briefwiedergabe
18.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider berichtet von einer Einladung zur Hasenjagd und einen anschließenden Gelage.Briefwiedergabe
18.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider hat ein Päckchen mit Kleidung, Fett und weiteren, ungenannten, Dingen nach Hause geschickt. Dem Expresspaket legt er ein Anschreiben bei.Briefwiedergabe
21.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt über seinen Alltag als Militärveterinär und dass er sich auf die kommende Geburt seines Kindes freutBriefwiedergabe
22.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt über seinen Alltag als Militärveterinär und dass gerade ein Kommandeurswechsel stattfindet.Briefwiedergabe
23.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt über seinen Alltag als Militärveterinär, er freut sich auf die Geburt des Kindes, die in 3-4 Wochen erfolgen sollte Briefwiedergabe
29.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt über seinen Alltag als Militärveterinär, er beklagt, dass keine Kurzurlaube mehr möglich sind und sein Pferd mangels Futter immer mehr abmagert Briefwiedergabe
30.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider beklagt, lange keine Post mehr erhalten zu haben. Er ist beim örtlichen Tierarzt zum Essen anlässlich dessen 1o-jährigen Hochzeitstages eingeladen und erlebt dabei einen Ehestreit zwischen seinen Gastgebern. Er kündigt an, dass seine Truppe in naher Zukunft weiter nach Osten, ins Neutra-Tal verlegt wird, wo ihn wohl ein schlichteres Leben erwarten wird. Briefwiedergabe
31.10.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider erklärt die schlechte Postverbindung mit der Verlegung des Haupt-Feldpostamtes, seine Ehefrau steht kurz vor der Geburt des ersten Kindes. Briefwiedergabe
01.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt von der nun anstehenden Geburt des Kindes und seiner Liebe zu seiner Ehefrau . Briefwiedergabe
02.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider schreibt seiner Frau, die ihm zur Kontrolle den Inhalt des von ihm zuvor geschickten Päckchens mitteilt, dass daraus die sehr begehrten tierischen Fette verschwunden sind und das Päckchen offenbar anschließend wieder gut verpackt wurde. Die Mutter magert immer mehr ab und er fragt, ob das auf Mangelernährung oder Sorgen zurückzuführen ist. Briefwiedergabe
05.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Dr. Scheider beschreibt im Wesentlichen einen abendlichen Ritt zur Pferdeverarztung bei einer etwas entfernten BatterieBriefwiedergabe
Nacht vom 05. auf 6.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Die russischen Truppen dringen weiter vor und Dr. Schneider befürchtet, dass seine Einheit ihnen entgegengestellt werden soll. Die Einstellung Dr. Schneiders zur Wehrmacht ändert sich, denn er will anständig bleiben, was die anderen Offiziere als Schwäche und Dummheit auslegen..Briefwiedergabe
6.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider schickt persönlichen Besitz nach Hause, wie er sagt, weil er ihn nicht mehr benötigt und er ihn nur bei Truppenverlegung belastet. Er spielt deren Wert herunter. Es ist aber denkbar, dass er damit nur vermeiden will, dass seine Ehefrau denkt, er trenne sich davon, um ihr in seiner hoffnungslosen Lage wenigstens rechtzeitig seinen Besitz zukommen zu lassen. Er schreibt, dass seine Truppe nun nach Ungarn verlegt wird.Briefwiedergabe
7.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider teilt seiner Frau seine durch die Truppenverlegung bedingte neue Feldpostnummer mit und wünscht ihr alles Gute zur bevorstehenden Geburt ihres ersten Kindes.Briefwiedergabe
8.11.1944 Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider teilt seiner Frau seine durch die Truppenverlegung bedingte neue Feldpostnummer mit, in 2 Tagen soll der Abmarsch nach Ungarn erfolgen und Herr Schneider hat bereits für seine letzten Kronen Ware gekauft.Briefwiedergabe
8.11.1944 nachtsSered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider organisiert Austausche von schweren Artilleriepferden, damit der Abzug reibungslos möglich ist. Er verabschiedet sich von einem lokalen Gutsbesitzer.Briefwiedergabe
8.11.1944Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider trifft seine Abreisevorbereitung und macht erneute Abschiedbesuche, er entschuldigt sich, die Briefe des Vortages falsch datiert zu haben, weil er die Übersicht verloren hatte.Briefwiedergabe
9.11.1944Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider schickt Kleidungsstücke nach Hause, um sich bei der anliegenden Truppenverlegung zu entlasten Briefwiedergabe
9.11.1944Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider schreibt verärgert, dass wegen der Truppenverlegung für viele Tage keine Post zugestellt wird. Gerade jetzt, wo seine Frau jederzeit ihr erstes Kind gebären wird. Briefwiedergabe
11.11.1944Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet) Dr. Schneider packt seine Gepäck und macht eine letzte Abschiedtour zur befreundeten Gutshoffamilie, seine Hoffnung, dort noch etwas abstauben zu können, erfüllt sich nicht. Der Abschied mit dem Tierarzt steht als letztes an, dann muss er nur noch auf die Transportfahrzeuge warten. Briefwiedergabe
11.11.1944Sered (an der Waag im slowakisch-ungarischen Grenzgebiet)Mittlerweile ist das Gepäck verladen und der Abtransport mit der Eisenbahn steht an. Ein letztes Wannenbad, ein letzter Einkaufsbummel in Sered und ein weiteres Abschiedsessen bei dem örtlichen Tierarzt stehen noch an. Zu Hause steht die Geburt seines ersten Kindes unmittelbar bevor und Dr. Schneider bedauert, nicht zu Hause sein zu können.Briefwiedergabe
12.11.1944auf dem Bahntransport von Sered in Richtung BudapestEs ist so weit. Am frühen Morgen beginnt der Rückzug von Dr. Schneiders Truppe in Waggons der slowakischen Eisenbahn. Die Fahrt geht an der Donau entlang Richtung Budapest. Wohin genau, ist noch geheim. Dr. Schneider hofft, dass es nicht an die russische Front geht, denn für den Kampf ist seine Truppe nicht ausgebildet.Briefwiedergabe
13.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider ist im Raum Budapest angekommen und hat erste Erfahrung mit der Bevölkerung gesammelt. Während der Krieg bisher die Slowakei verschont hatte, ist er hier auf Hörweite angekommen. Die ungarische Bevölkerung ist daher nicht über die Ankunft deutscher Truppen erfreut.Briefwiedergabe
15.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider ist im Raum Budapest angekommen. Unterkunft und Versorgung sind schlecht. Die Offiziere werden von ungarischen Offizieren unterstützt. Die deutschen Offiziere wiederum sehen sich als höherwertige Herrenmenschen.Briefwiedergabe
20.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider befindet sich im Raum Budapest, umweit der Donau. Der alte Regimentskommandeur wurde abberufen und Dr. Schneider ist froh darüber. Während einer Nachtfahrt bemerkt er überall militärische Aktionen.Briefwiedergabe
21.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider befindet sich im Raum Budapest, umweit der Donau. Täglich greifen die Russen mit Bombern an, Artilleriepferde werden knapp. Ungarische Truppen laufen zum Feind über. Weiterer Rückzug steht bevor.Briefwiedergabe
23.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider befindet sich im Raum Budapest, umweit der Donau. Noch gibt es so etwas wie einen Alltag, Pferdeparaden und den Erwerb von Lebensmittel, um diese zur Familie in Deutschland zu schicken.Briefwiedergabe
24.11.1944aus dem Raum BudapestDie Truppe von Dr. Schneider befindet sich im Raum Budapest, umweit der Donau. Während die einfachen Soldaten mit Zelten in Dauerregen und Morast leben, ist Dr. Schneider in einem Schloss untergebracht. Jedoch ist der weitere Rückzug bereits beschlossen.Briefwiedergabe
25.11.1944aus dem Raum BudapestDr.Schneider hat seit mehr als einem Monat keine Nachricht von seiner Ehefrau. Dann kommt ein Telegramm. Er ist Vater einer Tochter geworden. Dr. Schneider gerät ganz aus dem Häuschen vor Freude.Briefwiedergabe
26.11.1944aus dem Raum BudapestDr.Scheider ist überglücklich über die Geburt seiner Tochter, während die Sowjetarmee immer mehr die Überhand gwinnt.Briefwiedergabe
27.11.1944aus dem Raum BudapestDie Font liegt bereits an der Donau und in unmittelbarer Nähe des Aufenthaltsorts von Dr. Schneider. Er ist im Salon des Hauses einquartiert, der sicher der größte und luxeriöseste Raum des Hauses ist. Ansonsten musste seine Gastfamilie zusammenrücken. Eltern, Schwiegereltern, Onkel und Tanten mit Familie sind vor den anrückenden Sowjettruppen geflohen und wohnen alle zusätzlich im Haus.Briefwiedergabe
28.11.1944aus dem Raum BudapestDie Font liegt bereits an der Donau und in unmittelbarer Nähe des Aufenthaltsorts von Dr. Schneider. Offenbar gibt es in seiner Abteilung Ärger, den er aber nicht näher beschreibt.Briefwiedergabe
29.11.1944aus dem Raum BudapestDer Wunsch Dr. Schneiders nach Heimaturlaub wurde abgelehnt. Die mitltärische Lage lässt dies nicht zu.Briefwiedergabe
30.11.1944aus dem Raum BudapestDer Wunsch Dr. Schneiders nach Heimaturlaub schein aussichtslos. Das Verhältnis zu seinem Divisionsveterinär ist schlecht.Briefwiedergabe
02.12.1944aus dem Raum BudapestDr. Schneider schreibt nur eine kurze Nachricht, dass er ein Päckchen an seine Frau abgeschickt hatBriefwiedergabe
04.12.1944aus dem Raum BudapestDr. Schneider schreibt seiner Ehefrau und hofft auf Urlaub, um seine Tochter zu sehen und bei einem eventuellen Umzug helfen zu können. Seine Wohnung in Betschen wurde von der Stadt gekündigt, da sie seine Frau seit der Geburt der Tochter nicht mehr nutzt, sondern offenbar bei ihren Eltern in Leipzig wohnt.
Die Truppe von Dr. Schneider ist wieder auf dem Vormarsch.
Briefwiedergabe
04.12.1944aus dem Raum BudapestDr. Schneider bestätigt seiner Frau nochmals, wie glücklich er über die Geburt der gemeinsamen Tochter ist.Briefwiedergabe
05.12.1944aus dem Raum BudapestErneut steht ein Rückzug bevor. Wohin, weiß Dr. Schneider noch nicht. Die Stimmung der ungarischen Bevölkerung wendet sich mehr und mehr gegen die Wehrmacht.Briefwiedergabe
31.03.1945 - Ostern Tochter, Pferdekontrolle, SowjettruppenBriefwiedergabe


© Horst Decker

die Auflistung erfolgt in zeitlichen Abständen